Droht Qualitätsverlust in Kitas? Neue Personalpläne der Bildungsbehörde in der Kritik

Kita-Personal: Bildungsbehörde plant Änderung der Qualifikationsanforderungen

In Bremen hat die Bildungsbehörde Pläne angekündigt, um den Mangel an Kita-Personal zu adressieren. Künftig sollen auch weniger qualifizierte Beschäftigte Gruppen in Kitas betreuen dürfen. Ziel ist es, die Betreuungszeiten verlässlicher zu gestalten und Ausfälle zu minimieren.

Kritik an den Plänen aus politischen Reihen

Diese Pläne sind jedoch nicht ohne Kontroversen. Sandra Ahrens, die kinderpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, zeigt sich empört: „Sascha Aulepps Vorstoß ist ein Stück aus dem Tollhaus und tritt den Kinderschutz mit Füßen,“ bemerkte sie hinsichtlich der Gefahr für die frühkindliche Erziehung und Sicherheit.

Auch die FDP äußert sich kritisch zu den Plänen der Bildungsbehörde. Fynn Voigt, Sprecher für Kinder und Bildung der FDP-Fraktion, betont: „Eine derart massive Lockerung der Qualifikationsanforderungen lehnen wir entschieden ab. Quereinsteiger können eine Bereicherung sein, jedoch nur dann, wenn die Betreuungsstandards nicht empfindlich abgesenkt werden.“

Pläne der Bildungsbehörde im Detail

Ziel der Bildungsbehörde ist es, den Erziehermangel zu kompensieren, indem es weniger ausgebildetes Personal, wie sozialpädagogische Assistenten, ermöglicht wird, zeitweise Gruppen eigenständig zu betreuen. Es wird angestrebt, dass die neue Regelung bis zum kommenden Sommer in Kraft tritt.

Der Plan sieht vor, dass künftig nur 20 Stunden pro Woche ein vollausgebildeter Erzieher anwesend sein muss. In den übrigen Zeiten könnten beispielsweise Kinderpfleger oder Sozialassistenten die Betreuung übernehmen.

Chancen für Quereinsteiger

Die Bildungsbehörde plant auch, die Hürden für Quereinsteiger zu senken, um ihnen den Einstieg in den Kita-Alltag zu erleichtern. Ähnlich wie in Schulen soll es eine Weiterqualifizierung am Arbeitsplatz geben, um langfristig qualifiziertes Personal zu fördern.

Reaktionen und Forderungen weiterer Akteure

Auch seitens der Linken gibt es Kritik. Miriam Strunge, kinderpolitische Sprecherin der Linksfraktion Bremen, äußert: „Ich bin entsetzt darüber, dass die Senatorin meint, man bräuchte keinerlei Qualifikation, um Gruppen von Kindern angemessen zu betreuen.“

Die Gewerkschaft Verdi schließt sich dem Widerstand an, bezeichnet die Vorschläge als „realitätsfern“ und fordert stattdessen eine adäquate finanzielle Ausstattung sowie ein gerechtes Betreuungsverhältnis.

Ausblick

Der Vorschlag zur Änderung der Qualifikationsanforderungen wird weitergehen, um vom Senat sowie den Fachgremien überprüft zu werden, bevor er der Bürgerschaft vorgelegt wird.

Während die Meinungen über diesen Vorstoß auseinandergehen, bleibt abzuwarten, welche Kompromisse gefunden werden können, um sowohl die Personalnot in den Kitas zu lindern als auch die Qualität der frühkindlichen Betreuung zu gewährleisten.

Für eine effiziente Organisation und Unterstützung des Kita-Alltags empfehlen wir den Einsatz unserer Kita-Dienstpläne und Bildungsdokumentationsvorlagen. So sorgen Sie trotz eventueller Änderungen bei der Personalqualifikation für eine bestmögliche Betreuung der Kinder in Ihrer Einrichtung.